Inspiration des Tages vom 16.08.2019

29. Maya – die illusorische Macht

Unter jungen Leuten

Teil 1

Swami Visweswarananda kam ins Büro und kündigte an, dass eine kleine Gruppe Schüler der Doon Schule angekommen war. Einige Augenblicke später kamen die Schüler und der Lehrer ins Büro.

Nicht einmal eine sehr wichtige und dringende Nachricht, die auf dem Schreibtisch lag, hielt den Meister davon ab, seine Aufmerksamkeit den Besuchern zuzuwenden.
Mit großer Freude begrüßte er die Schüler. Nachdem er jeden Schüler persönlich willkommen geheißen hatte, führte der Meister die Gruppe aus dem Gebäude heraus.

„Kennt ihr Körperübungen?“
„Ja, Sir.“

„Kennt ihr auch die upanishadischen Übungen?“
„Was?“ Die Jungen schauten sich gegenseitig und dann den Lehrer mit fragendem Stirnrunzeln an. Der Meister ließ sich die Schüler rasch auf zwei Räume verteilt aufstellen.

„Om Tat Sat!“ kam die Anleitung des Meisters.
Die Jungen taten es instinktiv dem Meister gleich, der still und konzentriert da stand.

„Matru Devo Bhava!“ – Handflächen zum Gruß vor der Brust aneinander gelegt.
„Pitru Devo Bhava!“ Beide Hände gerade nach oben gestreckt.
„Acharya Devo Bhava!“ – Die Hände in einem Schwung nach unten gebracht mit einer schönen Beugung in der Hüfte wie in Surya Namaskar (Sonnengruß) und Padahasthasana (stehende Vorwärtsbeuge).
„Atithi Devo Bhava!“ – Handflächen zum Gruß vor der Brust aneinander gelegt.
„Om Tat Sat!“ – Aufpassen!

 

Inspiration des Tages vom 15.08.2019

29. Maya – die illusorische Macht

Essen ist Energie:

Ein Schüler kam zur Hütte des Meisters, um eine Tasse Yoghurt zu holen.
„Nimmst du ein Medikament?“, fragte der Meister.
„Ja, Swamiji und es muss mit Joghurt eingenommen werden.“

Ein anderer unterbrach und erzählte dem Meister, dass der Schüler während der letzten Tage keine regelmäßigen Mahlzeiten zu sich genommen hatte.
„Nein, nein. Das ist nicht gut. Du arbeitest sehr hart. Dafür brauchst du viel Energie. Iss ausreichend. Leg dir nicht zu viele Beschränkungen auf.“

Dann fügte er mit seinem typischen Lächeln hinzu: „Ich weiß nicht, wie diese jungen Leute solche Babymägen entwickeln. In eurem Alter müsstet ihr fähig sein, Steine zu verdauen. Schaut mich an. Ich habe vielleicht Durchfall, aber ich nehme ein Medikament dagegen und esse wie gewohnt weiter. Ich werde mich nie von den Warnungen der Ärzte beeindrucken lassen. Ich möchte dienen und solche Beschränkungen hindern mich daran.

Beschränkungen sind am Anfang notwendig, um Kontrolle über den Gaumen zu erlangen. Sobald ihr wisst, wie ihr all eure Energie in Ojas Shakti (spirituelle Energie) umwandeln und in die richtigen Bahnen lenken könnt, könnt und solltet ihr alle Energie aufnehmen, die ihr braucht.“

Inspiration des Tages vom 14.08.2019

29. Maya – die illusorische Macht

Nirvikalpa Samadhi:

Am Nachmittag vollzogen die Schüler die Ayudha Puja (Verehrung des Göttlichen in Gegenständen des Alltags), nachdem sie die Schreibmaschinen, Kameras, Filmgeräte und Diaprojektoren bei der Jubiläumshalle zusammengetragen hatten. Der Meister schloss sich ihnen bei der Verehrungszeremonie an.

Nachdem das Ritual beendet war, stand er am Eingang und bewunderte sichtlich die große Ansammlung von Geräten. „Sehr beeindruckend, nicht wahr?

100 Schreibmaschinen hier bedeuten für mich Nirvikalpa Samadhi.“

 

Inspiration des Tages vom 13.08.2019

29. Maya – die illusorische Macht

Jnana Yajna Gelder:

Als der Ingenieur am nächsten Tag das Büro betrat, grüßte der Meister ihn.
„Kommen Sie herein, Ingenieur Sahib! Om Namo Narayana!“

Der stramme Ingenieur verneigte sich vor dem Meister und rief dann seinen Kindern zu: „Ihr geht besser raus, schaut euch den Tempel an und kommt dann zurück.“

Als sie gegangen waren, legte er dem Meister einen 100-Rupien-Schein zu Füßen. „Das ist für dein großartiges Jnana Yajna, Swamiji.

Sofort rief der Meister Padmanabanji zu: „Bring viele Bücher für ihn.“
Nachdem er dem Ingenieur die Bücher gegeben hatte, sagte der Meister: „Esst jetzt gleich etwas hier. O Vishnu Swamiji! Bitte richte sofort etwas zu essen für sie.“

„Swamiji“, bat der Ingenieur, „mach dir keine Sorgen wegen des Essens. Ich hätte gern eine andere Art Nahrung von dir – Nahrung für meine Seele. Ich bin Familienvater. Ich hätte gern deinen Rat, wie man ein vollkommenes Leben als Familienvater führen kann.“

„Übe Japa. Lies die Gita. Faste bei Gelegenheit. Sei in allem maßvoll. Sing Kirtan mit allen Kindern.“

„Ich praktiziere bereits Japa und lese die Ramayana. Wie du mir empfiehlst, werde ich auch die Gita lesen.“

Sichtlich erfreut, rief der Meister aus: „Oh! Du hast bereits den Schlüssel zur Befreiung gefunden. Du musst nur noch aufschließen. Gottes Gnade ist auch in ihrem ganzen Ausmaß mit dir.“

Der Ingenieur kaufte dann eine Reihe von Schallplatten, Büchern und Fotografien. Er reichte jedem seiner Kinder eine Fotografie des Meisters, indem er sagte: „Swamiji, dies sind deine zukünftigen Schüler.“

Inspiration des Tages vom 12.08.2019

29. Maya – die illusorische Macht

Abendessen mit den Schülern:

Es war der 8. Oktober 1948. Der 8. jedes Monats war ein besonderer Tag für die Schüler, denn der 8. war der Geburtstag des Meisters. Swami Sankaranandaji und Swami Visweswaranandaji baten den Meister, seine Mahlzeit im Speisesaal einzunehmen. Zur Überraschung aller war der Meister sogleich einverstanden.

Die Glocke, die zu den Mahlzeiten rief, hatte geläutet. Blätter wurden ausgelegt (große Blätter als Teller) und der Speisesaal war bereits voll. Ein Platz war für den Meister frei gehalten worden. Die Plätze der Büromitarbeiter waren leer.

Der Meister hatte Besuch von einem Ingenieur, der gerade mit einigen Jungen und Mädchen aus Dehra Dun gekommen war. Der Swami, der am Eingang des Speisesaals saß, forderte den Ingenieur freundlich dazu auf, auf die 2. Schicht des Abendessens zu warten.

„Es gibt keinen Platz mehr“, sagte er.
„Auch für mich gibt es keinen Platz mehr. Ich werde zusammen mit dem Herrn Ingenieur Sahib (Ehrentitel) in der 2. Schicht essen.“

Der Swami stand auf, um zu sehen, woher diese Bemerkung kam. Zu seiner Überraschung sah er den Meister, der hinter dem Ingenieur und dessen Begleitern stand. Die Gruppe wurde daraufhin an die Plätze der Büroleute gebeten.