Inspiration des Tages vom 30.06.2020

35. Botschaft der Einsamkeit der Stille

Sadhana fĂŒr Ärzte:

Ein Ă€lterer Arzt war zusammen mit dem Meister im BĂŒro und unterhielt sich mit ihm. Er fragte sich, wie man Befreiung erreichen kann.

„Befreiung ist fĂŒr einen Arzt sehr einfach“, begann der Meister. Der Arzt wunderte sich ĂŒber diese klare Zusicherung.

„Entsage dem Verlangen, mehr Wohlstand zu erlangen. Nimm kein Geld von armen Patienten an. Verdiene an niemandem Geld. Habe nur das eine reine Motiv, Gott in allen Kranken und Leidenden zu helfen. Reflektiere. Meditiere. Erkenne die Fehler des Geistes. Entwurzele das subtile Verlangen nach sinnlichen Freuden. Sie treiben Dich an, Deinen Dienst auf kĂ€uflicher Basis zu verrichten.

Du kannst solchen Dienst besser erweisen, wenn Du der Welt entsagst und Dich an der Arbeit einer guten religiösen Einrichtung beteiligst. Eröffne eine Arzneiausgabe oder ein Krankenhaus als Teil der Einrichtung und beginne damit den Armen und Leidenden zu dienen. Habe immer das GefĂŒhl, dass Du durch die Patienten Gott dienst. BegrĂŒĂŸe jeden Patienten wie Gott selbst, der gekommen ist, um Dir eine Möglichkeit zu geben, Dein Herz zu reinigen. Habe echtes Interesse an der Genesung der Patienten. Wenn der Dienst beendet ist, biete Ihm alles – die Handlung und ihre FrĂŒchte – als Deine Liebesgabe an. Du wirst bald Befreiung erreichen, wenn Du auf diese Weise dienst.“

Der Arzt verbeugte sich mit großer Ehrfurcht, entschlossen die Anweisungen des Meisters in die Tat umzusetzen.

Inspiration des Tages vom 29.06.2020

35. Botschaft der Einsamkeit der Stille

Jugendliche Leidenschaftslosigkeit:

Gestern hatte der Meister einen berĂŒhrenden Brief eines alten Mannes vorgelesen, der der Ansicht war, dass er 64 Jahre durch ein weltliches Leben verloren hatte. Heute erreicht ihn die berĂŒhrende Klage eines anderen alten Mannes, dessen Sohn sein Zuhause verlassen hatte. Er schickte dem Meister ein Telegramm mit folgendem Inhalt:

„Sohn Sushil vermisst. Bitte telegrafiere, ob er im Ashram ist. Sag ihm nichts von dem Telegramm – Sundarlal“

Immer wenn sich ein junger Mann dem Ashram anschloss, machte der Meister die ironische Bemerkung: „Deine Eltern werden mich beschimpfen“ und nach einer Weile fĂŒgte er hinzu, „Das sollen sie ruhig tun. Es stört mich nicht. Ich bin hier, um den Tadel Tausender Eltern zu ertragen, wenn dadurch am Ende wenigstens ein Sohn der Welt entsagt, ein Sannyasin wird und das Selbst verwirklicht.“

Inspiration des Tages vom 28.06.2020

35. Botschaft der Einsamkeit der Stille

Aufrichtige Reue:

Es kam ein Brief von Sri N. Subramanian Unni aus Trivandrum an, in dem er schrieb:

„Ich verneige mich zu Deinen LotusfĂŒĂŸen. Ich habe die Divine Life Society und Swamiji Maharaj durch die örtliche Zweigstelle der Divine Life Society kennen gelernt und fĂŒhle mich seither gesegnet. Ich hoffe, ich werde durch Swamiji Maharaj aus dem Meer der Weltlichkeit erhoben. Meine Augen sind nun ganz geöffnet und ich erkenne, wie ich praktisch mein ganzes 64-jĂ€hriges Leben verschwendet habe. Ich bin nun gespannt darauf, ein neues Leben zu beginnen und hoffe, noch in dieser Geburt gerettet und zum Ziel gefĂŒhrt zu werden, indem ich Zuflucht zu Deinen FĂŒĂŸen nehme.“

Nachdem er den Brief laut vorgelesen hatte, bemerkte der Meister: „Er ist in der Tat ein sehr ernsthafter Mann. Seht euch nur die echte Reue an, die er in seinem Brief zum Ausdruck bringt. Nicht einmal das gelingt heute den meisten Menschen, die ein sinnliches Lebens bis ins Grab fĂŒhren. Sie verschwenden ihr ganzes Leben und es wird lange dauern, bis ihnen wieder eine menschenwĂŒrdige Geburt gewĂ€hrt wird.

KlĂŒger ist der Mensch, der die Gefahren des Alters, des Todes und der Seelenwanderung erkennt, wĂ€hrend seine Sinne noch krĂ€ftig sind und er die BlĂŒte der Jugend genießt. Reue im Alter bringt einen nicht sehr weit. Es ist besser, die Jugend so zu erziehen, dass sie das Leben aus dem richtigen Blickwinkel betrachtet und die flĂŒchtige Natur der Freuden der Jugend erkennt. Man sollte sich dem spirituellen Pfad zuwenden, solange man jung ist. So jemand ist ein echter Held. Er wird Gott erreichen, wenn er sich an die Regeln des Lehrers hĂ€lt und sich von ganzem Herzen und ganzer Seele seinem Sadhana verschreibt. Und in der Jugend ist eine ausdauernde, hartnĂ€ckige spirituelle Praxis einfach.“

Inspiration des Tages vom 27.06.2020

35. Botschaft der Einsamkeit der Stille

Bedeutung der Nachsilbe „Ananda“:

Der Meister rief nach Sri X., um ihm Anweisungen zu geben, brachte dann aber eine ganz andere Sache zur Sprache.

„Schon bevor Du dem Orden des Sannyas formell beigetreten bist, hast Du deinem Namen die Nachsilbe ‚ananda‘ hinzugefĂŒgt. Es ist auch eigentlich in Ordnung, denn Du bist schon seit vielen Jahren hier. Aber Du solltest die Bedeutung des Begriffs ‚ananda‘ kennen. Es bedeutet, dass der TrĂ€ger des Namens Ananda, also GlĂŒck, in sich selbst, in seinem eigenen Selbst, gefunden hat oder sich zumindest sehr darum bemĂŒht, es zu finden. Nun, fĂŒr solch einen Mann haben keine Ă€ußeren MĂ€chte eine Bedeutung. Selbst wenn man ihn mit einem Schuh schlĂ€gt, wird er nur lĂ€cheln, da er sich komplett vom Körper getrennt hat und das innere Ananda immer spĂŒrbar ist.

Neulich hast Du die Geduld verloren, als Dich jemand mit einem beleidigenden Wort rief. Nehmen wir einmal an, er hĂ€tte Dich Esel genannt, wĂŒrden Dir dann sofort vier Beine und ein Schwanz wachsen? Wirst Du zu einem Esel? Es ist nur ein GerĂ€usch. Du solltest einfach nur lĂ€cheln und es ignorieren.

Es ist egal. Vergangen ist vergangen. Du solltest vorsichtig sein. Beobachte den Geist. Wenn Du voriges Jahr Deine Geduld hundert Mal verloren hast und dieses Jahr fĂŒnfzig Mal, ist das ein großer Fortschritt. Vollkommenheit erreicht man nicht an einem Tag. Denke immer ĂŒber die Bedeutung der Nachsilbe ‚ananda‘ nach und ĂŒber die GrundsĂ€tze eines Lebens als Sadhu.“

Der Vorfall war vor fast einem Monat geschehen, aber der Meister hatte nichts gesagt und das Thema erst an diesem Tag angesprochen.

Inspiration des Tages vom 26.06.2020

35. Botschaft der Einsamkeit der Stille

Gelassenheit in einer schwierigen Situation:

Die finanzielle Situation der Gesellschaft war einmal sehr unsicher. Das Bankkonto war komplett leer und es gab noch ausstehende Rechnungen. Das Problem wurde dem Meister vorgetragen.

„Schließt die Gesellschaft“, sagte der Meister. „Wir haben genug gearbeitet. FĂŒnf oder sechs von uns werden Almosen in Rishikesh annehmen und in unseren HĂŒtten meditieren. Solange es noch Medizin in der Arzneiausgabe gibt, werden wir den Kranken dienen. Solange es noch BĂŒcher in den Regalen gibt, werden wir sie kostenlos verteilen. Gebt alles denen, die es benötigen. Setzt eine AnkĂŒndigung in die Zeitschrift und verfasst ein Rundschreiben, in dem ihr darauf hinweißt, dass die Gesellschaft gezwungen ist, ihre Arbeit einzustellen.“

Dann verfasste der Meister eine Liste mit den Namen aller Bewohner, die sich eventuell selbst um ihre Almosen usw. kĂŒmmern mĂŒssten. SpĂ€ter nahm der Meister selbst an der Versammlung teil, die einberufen wurde, um alle Bewohner ĂŒber die Situation zu unterrichten.

Kurz darauf begann der Meister, Obst und Mandeln an die Mitarbeiter und Besucher zu verteilen und sagte: „Als EntschĂ€digung fĂŒr die KĂŒrzungen, die sie durch die finanzielle Situation der Gesellschaft erleiden mĂŒssen.“ Und auch BĂŒcher flossen in grĂ¶ĂŸerer FĂŒlle an Suchende, solange noch Zeit dafĂŒr war!