35. Botschaft der Einsamkeit der Stille
Bedeutung der Nachsilbe „Ananda“:
Der Meister rief nach Sri X., um ihm Anweisungen zu geben, brachte dann aber eine ganz andere Sache zur Sprache.
„Schon bevor Du dem Orden des Sannyas formell beigetreten bist, hast Du deinem Namen die Nachsilbe ‚ananda‘ hinzugefügt. Es ist auch eigentlich in Ordnung, denn Du bist schon seit vielen Jahren hier. Aber Du solltest die Bedeutung des Begriffs ‚ananda‘ kennen. Es bedeutet, dass der Träger des Namens Ananda, also Glück, in sich selbst, in seinem eigenen Selbst, gefunden hat oder sich zumindest sehr darum bemüht, es zu finden. Nun, für solch einen Mann haben keine äußeren Mächte eine Bedeutung. Selbst wenn man ihn mit einem Schuh schlägt, wird er nur lächeln, da er sich komplett vom Körper getrennt hat und das innere Ananda immer spürbar ist.
Neulich hast Du die Geduld verloren, als Dich jemand mit einem beleidigenden Wort rief. Nehmen wir einmal an, er hätte Dich Esel genannt, würden Dir dann sofort vier Beine und ein Schwanz wachsen? Wirst Du zu einem Esel? Es ist nur ein Geräusch. Du solltest einfach nur lächeln und es ignorieren.
Es ist egal. Vergangen ist vergangen. Du solltest vorsichtig sein. Beobachte den Geist. Wenn Du voriges Jahr Deine Geduld hundert Mal verloren hast und dieses Jahr fünfzig Mal, ist das ein großer Fortschritt. Vollkommenheit erreicht man nicht an einem Tag. Denke immer über die Bedeutung der Nachsilbe ‚ananda‘ nach und über die Grundsätze eines Lebens als Sadhu.“
Der Vorfall war vor fast einem Monat geschehen, aber der Meister hatte nichts gesagt und das Thema erst an diesem Tag angesprochen.