Swami Sivananda, als Heranwachsender liebte er Gymnastik und Sport

Also, Swami Sivananda hatte eine bestimmte Phase gehabt, da war er ein richtiger Sportfreak. Er hat Leichtathletik gelernt und Ringen gelernt und er war ja durchaus groß und hat Ballspiele gelernt, auch andere englische Sportarten. Er ging ja auf eine Missionsschule, so hat er die englischen Sportarten gelernt. Und bei seinem ganzen Interesse für all diesen Sport, hat er auch gedacht, „da will ich auch die örtliche Sportart lernen“, eben Fechten bzw. jemand anders hat gesagt, es war dieses Kalari, also diese südindische Selbstverteidigungskunst, die wollte er lernen.

„Der Lehrer, bei dem ich gelernt habe, war ein Harijan, ein Kastenloser. Als ich einige Tage zu ihm gegangen war, wurde ich darüber aufgeklärt, dass es sich für einen Brahmanen nicht zieme, Schüler eines Unberührbaren zu spielen. Ich dachte gründlich darüber nach.“

Gut, für uns heute mögen wir sagen, was soll dieser Unsinn? Aber wir dürfen auch nicht vergessen, das war auch die Zeit, als ein Engländer niemals mit einem Inder zusammen gespeist hätte. Es war die englische Kolonialherrschaft dort. Und wo die Europäer gedacht haben, sie sind die Übermenschen. Also, diese Kastentrennungen und die Nationalitätentrennungen, das war auf der ganzen Welt normal. Letztlich, durch Menschen wie Swami Sivananda und natürlich viele andere, die den humanistischen Idealen gefolgt haben, sind diese Unterschiede zwischen Religionen und die Vorstellung, dass es höheres und niederes Menschenleben gibt, vorbei, aber zu Swami Sivanandas Zeiten war das etwas, wo er durchaus darüber nachdachte. „Stimmt das, was ihm dort erzählt wurde?“, auch von seinen Eltern natürlich, er war ja noch Teenie. „Ich dachte gründlich darüber nach. Dann hatte ich plötzlich das Gefühl, dass der Gott, den wir in dem Bildnis im Gebetsraum meines Vaters verehrten, im Herzen dieses Unberührbaren wohne. Er war mein Guru.“

– Fortsetzung folgt –

Unbearbeitete Niederschrift eines  Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz.  nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:

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Whatever you do – offer it to God

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Swami Sivananda instructs: Whatever you do, feel that you are doing God’s work. Short instructions with short song.

Historical Recording with the Master’s own voice.

Copyright The Divine Life Society

Eigenes Bemühen und Gottes Gnade

Wenn es so einfach wäre, dann fangen wir morgen alle an, zwölf Stunden Sadhana am Stück. Wenn wir wüssten, wir würden dann in drei, vier Jahren die Selbstverwirklichung erreichen, ich glaube, ein Viertel der Anwesenden würde alles dafür tun. Welches Viertel? Vielleicht ein Viertel in jedem von uns. Und wenn man es uns garantieren könnte, dann vielleicht bestimmt. Vielleicht bestimmt. Aber so wirkt es eben nicht, sagt Swami Sivananda. Eigenes Bemühen ist schon wichtig, aber die Gnade Gottes kommt auch. Und die muss man auch wiederum annehmen können, denn die Gnade Gottes kommt in das Leben von jedem von uns auf unterschiedliche Weise. Manchmal liest man Heiligengeschichten und denkt, „so müsste Gott in mein Leben kommen“. Aber dann kommt Gott ganz anders. Daher gilt es, offen zu sein. Gut, Swami Sivananda schreibt dann über die erste Stufe seiner Entwicklung und das erste Mal, wo er Gottesgegenwart erfahren hat.

Er schreibt:

„Mein Vater liebte Verehrungsrituale, Pujas, die er sehr regelmäßig ausführte. Für meinen kindlichen Geist war die Murti, also die Götterfigur, die er dabei verehrte, Gott. Ich half meinem Vater gerne bei diesen Zeremonien und brachte ihm Blumen und Opfergaben. Aus der tiefen inneren Befriedigung bei diesen Ritualen wuchs in mir die starke Überzeugung, dass Gott in diesen Murtis, diesen Götterfiguren, war, die von seinen Verehrern so hingebungsvoll angebetet wurden. Auf diese Weise trat Gott in mein Leben und stellte meinen Fuß auf die unterste Sprosse der spirituellen Leiter.“

In anderen Gesprächen hat er das auch noch etwas genauer ausgeführt. Also, er hat auch mal gesagt, dass er bei der Puja Lichterfahrungen hatte, dass er irgendwo das Gefühl hatte, dass diese Murti lebendig wurde, dass sie zu ihm sprach, dass er dort irgendwo wie Anweisungen bekommen hat. Also, über diese rituelle Verehrung, das war für Swami Sivananda so der erste Schritt. Einfach, man kann sagen, Erfahrung, Gott gibt es. Für viele Menschen mag das unterschiedlich sein. Für manche mag es ein regelmäßiger Spaziergang in der Natur sein. Manche mögen es als Kinder vielleicht doch im Gottesdienst erfahren haben. Vielleicht der ein oder andere mag es in einem enthusiastischen Singen oder Kirtan erfahren haben. Manche erfahren es fast aus heiterem Himmel in einer Yogastunde. Sie gehen dort hin, weil ihnen erzählt wurde, „wenn du Yoga machst, geht dein Kopfweh weg“. Sie üben Yoga, machen die Tiefenentspannung und in der Tiefenentspannung fühlen sie sich plötzlich leicht, lichtvoll, freudig, Herz geht auf, und irgendwo haben sie das, was man in einem bestimmten Kontext als Gotteserfahrung bezeichnen würde. Jetzt noch nicht die bombastische, große, allumfassende, alles transformierende Gotteserfahrung, aber die Erfahrung, „es gibt eine höhere Wirklichkeit, ich kann sie erfahren“.

– Fortsetzung folgt –

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Jede Teilstrecke erhebt uns weiter empor zu Gott

„Es wäre einfach, diese Frage etwa so abzutun: Ja, nach langen, intensiven Askese- und Meditationsübungen im Swarg-Ashram und nach dem Darshan und dem Segen mehrerer Maharishis, großer Weisen, erschien mir Gott in Gestalt von Shri Krishna. Aber das wäre weder die volle Wahrheit, noch eine ausreichende Antwort auf eine Gott betreffende Angelegenheit. Gott ist unendlich, unbegrenzt und jenseits der Reichweite von Denken und Sprechen. Kosmisches Bewusstsein ist kein Zufall, es ist nicht etwas, was irgendwie passiert. Es ist der über einen dornigen Pfad mit Stufen, schlüpfrigen Stufen, erreichbare Gipfel. Ich erklomm den beschwerlichen Gipfel Schritt für Schritt. Aber auf jeder Teilstrecke erlebte ich, wie Gott in mein Leben kam, um mich leicht zur nächsten Stufe emporhob.“

In diesen Sätzen steckt schon sehr viel drin. Er fängt so an und sagt: „Manche sagen, ich habe intensiv praktiziert und habe dann so die Selbstverwirklichung erreicht.“ Und tatsächlich, Swami Sivananda hat – wie Nalini vorher uns erzählt hat – 1923 Malaysia verlassen, er ist nach Indien gekommen, nach einigen Reisen kam er nach Rishikesh und dort traf er seinen Meister, Swami Vishwananda, und dort praktizierte er intensiv. Man hat so sein Tagebuch gefunden, wo er aufgeschrieben hat, was er so alles gemacht hat. Irgendwo an einer Stelle steht: „Meditiere intensiver, vier Stunden sind nicht genug. Erhöhe die Zeit auf zwölf bis sechzehn Stunden am Stück.“ Das können wir uns noch mal so überlegen. Und Swami Sivananda war jetzt keine Gummipuppe in dem Sinne, sondern im Gegenteil, er war schon durchaus jemand, dessen Körper auch durchaus nicht nur flexibel war. Es gibt Fotos von ihm mit Asanas, und gut, er hatte schon eine normale Flexibilität, aber man kann nicht sagen, dass er einen Körper hatte, dem zwei Stunden Sitzen einfach gefallen sind. Also, er hat schon intensiv praktiziert. Er hat seine Willenskraft auch genutzt und er hatte auch Phasen gehabt, wo er eben viele Stunden am Tag meditiert hatte, wo er viele Stunden am Tag Pranayama geübt hatte, Asanas geübt hatte, verschiedene andere Praktiken geübt hatte. Und es wird auch berichtet, dass er Visionen hatte. Also, das hatte er ab und zu mal irgendwo mal jemandem so gesagt, die es dann irgendwo weitergegeben haben. Normalerweise hat Swami Sivananda so nicht gesprochen. Aber er hatte irgendwo Visionen von großen Rishis, er hatte Visionen von verschiedenen Aspekten Gottes, und irgendwann hatte er auch die Vision gehabt von Krishna, der ihm erschienen ist und ihn letztlich mit seiner Mission betraut hatte. Aber er sagt, „man kann nicht sagen irgendwo, ich habe intensiv praktiziert und deshalb habe ich Gott verwirklicht“. Er sagt, so einfach ist es nicht.

– Fortsetzung folgt –

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Lebensmission als Autobiographie von Swami Sivananda

Als die Schüler das gelesen haben, haben sie festgestellt, die Hälfte des Buches sind Anweisungen an seine Schüler. Also dieses Buch, „Autobiographie von Swami Sivananda“. Und dann haben nachher die Schüler gesagt, „da müssen wir noch mehr Autobiographisches reinbringen“ und dann haben sie noch ein paar kleine Artikel von Swami Sivananda auch noch hineingeschrieben, die er als kurze Artikel geschrieben hat oder Mitschnitte von Antworten auf Fragen, wie auch von Gedichten, die er hatte. Und eines meiner Lieblingskapitel in diesem Buch ist so eines, was nachträglich noch reingesetzt wurde: „Wie Gott in mein Leben kam.“ Und diesen Artikel hat Swami Sivananda so nicht geschrieben, sondern es gab einen Schüler, der ihn gefragt hatte. Und dann aus dem, was Swami Sivananda geantwortet hatte, daraus ist dann dieser Artikel entstanden. Also, ein Schüler hat ihn gefragt: „Meister, wie ist Gott in dein Leben gekommen?“ Und die Essenz dieses Artikels ist letztlich: „Gott ist in mein Leben gekommen. Gott hat mir die entscheidenden Impulse gegeben. Nicht ich habe letztlich alles getan, um zu dieser Verwirklichung zu kommen, sondern letztlich, Gott hat alles getan.“ Und Swami Sivananda hat immer die spirituelle Entwicklung als einen Segen angesehen. Er sagte, wir können selbst etwas tun, und dann gilt es, offen zu sein, dass Gott in uns wirkt. Und Gott wirkt in jedem Menschen auf eine unterschiedliche Weise. Und ich will so die ersten Sätze daraus lesen und vielleicht die nächsten Tage, bis zu Swami Sivanandas Geburtstag, in den Satsangs, wo ich Kurzvorträge gebe, die anderen Abschnitt kurz lesen.

Also, Swami Sivananda antwortet auf die Frage, „wie ist Gott in dein Leben gekommen?“

– Fortsetzung folgt –

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