Wie Gott in mein Leben gekommen ist

 Teil 3

Wenn wir uns mit großen Yogameistern, den Mystikern und den Heiligen der verschiedenen Traditionen beschäftigen, müssen wir uns immer bewusst machen, das, was wirklich einen Heiligen, was wirklichen einen Weisen, einen Meister, eine Meisterin ausmacht, ist nicht in Worten zu beschreiben. Zwar hat Jesus gesagt, „an ihren Früchten könnt ihr sie erkennen“ und so hat Nalini so einige dieser Früchte gezeigt, die in Swami Sivanandas Leben sich entwickelt haben. Sein Großzügigkeit, sein Verständnis, seine Toleranz, auch sein Einfühlungsvermögen. Natürlich auch, dass er seine Schüler gefordert hat, herausgefordert hat, und so zum Wachsen gebracht hat. Aber es ist immer schwierig, zu verstehen, was macht überhaupt einen Meister aus. Man sagt auf Englisch: „It‘s takes one to know one. Man muss jemand sein, um einen zu verstehen.“ Also, wenn wir Swami Sivananda oder andere große Weise verstehen wollen, müssen wir selbst einer werden. Gut, dann ist die Frage: Wie können wir so einer werden? Und was mich immer fasziniert hat bei den vielen Biographien, die ich gelesen habe, ist immer, wie sind die Menschen eigentlich von einem Menschen in einem normalen Bewusstsein, gekommen, in einen Heiligen, jemand, der aus dem Überbewusstsein heraus wirkt? Und da fand ich eben auch das Faszinierende an Swami Sivananda, dass er eben nicht als Vollkommener auf die Welt gekommen ist und dass er nicht als 20-Jähriger schon ein großer Yogameister war, sondern er hatte schon einiges von Kindheit an, wie Nalini uns ja gerade erzählt hatte, und vieles hat sich manifestiert als Jugendlicher, aber Swami Sivananda hat sich sehr wohl entwickelt in verschiedenen Schritten. Und seine Schüler haben ihn gebeten, eine Autobiographie zu schreiben. Zu dieser Zeit gab es einen anderen großen Yogameister, auch einer derjenigen, die die Renaissance des Yoga im 20. Jahrhunderts eingeleitet hatten, der hat eine Autobiographie geschrieben. Wer war das? Paramahamsa Yogananda, Zeitgenosse von Swami Sivananda. Und dort baten die Schüler ihn, eine Autobiographie zu schreiben. Swami Sivananda wollte zunächst nicht, er sagte, „nicht ich bin wichtig, sondern ihr seid wichtig“ und so haben sie ihn wieder gebeten. Aber Swami Sivananda war auch jemand, der den Wünschen anderer versucht hat, gerecht zu werden, sofern sie vereinbar waren natürlich mit ethischen Prinzipien. So schrieb er dann eine Autobiographie.

– Fortsetzung folgt –

Unbearbeitete Niederschrift eines  Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz.  nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:

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Du bist mit Wonne Gottes gefüllt, gehe und verteile sie an alle

Von diesem Moment wurde das zur Lebensmission. Er strahlte von der Freude Gottes, dem Segen, der Wonne Gottes und er konnte es nicht in sich behalten, es musste verteilt werden. Und er fing dann an, Touren durch das Land zu machen, in verschiedene Landesteile zu gehen. Und er fing dann an, Kirtankonferenzen zu organisieren. Und was hat er dort gemacht? Keine Vorträge, sondern das Singen des Namen Gottes, Bhajan, Kirtans. Und er fiel dann auch in Ekstase, fing an zu tanzen. Und die Macht seiner tanzenden Freude war dann so durchdringend, dass auch das Publikum aufstand und tanzte. Das war sattviger Tanz und was wir dann bei den Poptänzen sehen, ist die rajasige Form. Das ist auch Tanz, aber dieser sattvige Tanz veredelt dich, er inspiriert dich, er belebt dich, reinigt dich. Und der andere Tanz gibt dir vorübergehend ein Jubelgefühl und dann brichst du zusammen. Die Vibration, die Schwingung der Musik, des Tanzes, hat eine große Wirkung auf den Körper und den Geist. Ich erkläre das ja immer wieder, Mantras sind die verdichtete Form der kosmischen Energie, der Energie Gottes. Wenn wir den Namen Gottes chanten, besonders vom Grunde unseres Herzens, dann wird diese Energie befreit und füllt uns. Und nur diese sattvige Energie hat dann die Kraft, unsere rajasigen und tamasigen Energien in uns zu entfernen. Swami Sivananda ist also losgegangen und hat diese Kirtankonferenzen ausgeführt. Und als er dann nach Rishkesh zurückkam, da haben ihn drei, vier geeignete Seelen angesprochen und gesagt, dass sie gerne seine Schüler werden würden und ihm dienen würden. Und jedes Mal, wenn er dann auf Tour ging und zurückkam, dann gab es ein paar Schüler mehr. Aber er hat ihnen dann erklärt: „Ich habe keine Schüler. Ihr könnt irgendwie in meiner Nähe sein, aber ihr müsst euch um euer Essen kümmern und ich kann euch auch nicht führen auf dem Pfad.“ Er wollte nie ein Guru sein und wollte nie einen Ashram haben. Aber Gott hat für jeden andere Pläne.

– Fortsetzung folgt –

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