Inspiration des Tages vom 18.11.2018

WORTE DER WEISEN –  20. Gnade Gottes

20. Über Gebete:

TEIL 1

Ein anderer Briefpartner wollte wissen, wie man betet. In seinem Brief fragte er: „Was ist eigentlich ein Gebet und wie soll man beten, damit es Gott auch gefällt? Ein Gauner betet zu Gott, um für sein Handeln Buße zu tun, aber auch, um mehr Kraft und Mut für seine künftigen Betrügereien zu bekommen.“

Der Meister antwortete: „Die, die wirklich zu Gott beten, wissen, dass Gebet und Rechtschaffenheit gleichbedeutend sind. Das ‚Gebet’ des Gauners ist kein Gebet, sondern nur ein Auswuchs seines Bemühens, einer Bestrafung zu entkommen.

Wäre es wirklich ein aufrichtiges Gebet, so würde ihm von Gott, so wie es Krishna in der Gita versprochen hat, eine Intelligenz zuteil werden, mit der er Seine Lotusfüße berühren könnte, eine Intelligenz, die es ihm sofort ermöglichen würde, zu verstehen, dass Gott alldurchdringend ist und dass Er deshalb identisch mit dem Selbst derjenigen ist, die er, der Gauner, zu betrügen versucht.

Je nach Tiefe und Ehrlichkeit des Gebetes wird die Wandlung dann früher oder später eintreten. Die Auswirkungen seiner schlechten Taten mögen aber noch so stark sein, dass er nach einem Gebet geradewegs zur nächsten Betrügerei übergeht; aber jedes Mal, wenn er so verfährt, wird er spüren, wie die Rebellion in ihm immer größer wird. Dies ist ein gutes Zeichen. Wenn er mit seinen Gebeten weiter fortfährt, wird er bald wieder rechtschaffen sein.