WORTE DER WEISEN – 20. Gnade Gottes
24. Gespräch mit einem Westler:
TEIL 3
Amerikaner: „Stimmt es, dass ein Heiliger die Leiden seiner Schüler auf sich nehmen und so deren Prozess der Selbstverwirklichung beschleunigen kann? Im Christentum gibt es eine solche Vorstellung und, so weit ich gelesen habe, auch in manchen östlichen Religionen. Ist dem tatsächlich so?“
Meister: „Für einen Heiligen gibt es kein Leiden. Wie kann es für einen selbstverwirklichten Heiligen Leiden und Trübsal geben?“
Amerikaner: „Ich bin sicher, dass ein selbstverwirklichter Mensch in seinem spirituellen Bewusstsein jenseits allen Leidens ist, aber da er noch einen Körper besitzt, so muss es doch auch in einem solchen Fall noch körperlichen Schmerz geben.“
Meister: „Ja, der Körper fühlt den Schmerz. Dieses mitfühlende Leiden ist eine Tatsache.
Der Guru nimmt das Prarabdhakarma (das aktivierte Karma; die Wirkung von Handlungen aus früheren Geburten, die sich im gegenwärtigen Leben auswirken) seiner Schüler auf sich, um deren Selbstverwirklichung zu beschleunigen. Er übernimmt aber nur das Leiden der Menschen, die durch den kosmischen Plan in Kontakt mit ihm kommen. Er kann und wird nicht das Leiden des gesamten Universums auf sich nehmen; das wäre unmöglich.