Swami Sivananda, es ist auch so bekannt, wenn irgendwelche Bettler die Straßen entlanggingen, der Swami Sivananda rannte aus der Hütter raus und gab denen irgendwas. Das gehörte zwar immer schon auch zur hinduistischen Religiosität dazu, aber Swami Sivananda hat das etwas weiter gemacht. Und irgendwie hat er dort den Job bekommen, für diese Wohltätigkeit der Verteiler zu sein. Und zum Teil, wenn er dann einen neuen Doti bekommen hat und draußen war jemand, der hatte nur zerfetzte Kleidung, dann ist er runter und hat es dem gegeben. Das war natürlich seinen Eltern dann manchmal auch ein bisschen lästig, denn die wollten ja nicht, dass ihr Sohn in Lumpen herumläuft, aber wenn sie ihm was Neues geschenkt hatten, war die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass er es weitergegeben hat. Oder er hat auch Bettler an den Tisch einfach geschickt und wenn dann seine Mutter gesagt hat, „wir haben nicht genug“, dann hat er gesagt, „der kann meinen Teil haben“. Aber es spricht für die Eltern, dass sie das dann schließlich auch zugelassen haben.
Dann, ich sagte ja, er war der Klassenbeste, er hat aber auch kostenlosen Nachhilfeunterricht gegeben. Also, wenn andere Schüler nicht genügend wussten, dann, Swami Sivananda oder Kuppuswami, wie er hieß, hatte dann sein Wissen anderen mitgeteilt. Dann gab es eine Phase, da wurde er sportlich interessiert, da wollte er alle möglichen Körperübungssysteme beherrschen. Er war ein gute Athlet, er war ja relativ groß, irgendwo 1,90 Meter oder so ähnlich, was für indische Verhältnisse sehr groß war. Wenn man so Filme sieht, wir habe ja so zwei DVDs, der ragt dort, wenn er geht, so ein bis zwei Köpfe über den Durchschnittsinder hervor. Gut, jetzt hier im Westen würde das nicht übermäßig auffallen, inzwischen sind ja hundert Jahre vergangen oder noch mehr, inzwischen sind die Menschen zwanzig Zentimeter größer als vor hundert Jahren, aber die Inder waren auch damals schon ein Stück kleiner als die Europäer. Und so liebte er es, zu rennen, und er liebte es, Athletik zu machen, Leichtathletik und auch Ringkämpfe. Und zuerst mochten das seine Eltern nicht, das ist ja keine Tätigkeit, die ein Brahmane machen sollte. Eigentlich sollte ein Brahmane sich nicht unter das gemeine Volk dort mischen und vor allem sollte er nicht in Körperkontakt mit denen kommen, wie es bei Sport üblich war.
– Fortsetzung folgt –
Unbearbeitete Niederschrift eines Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz. nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:
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