Inspiration des Tages vom 08.09.2019

30. Die Natur der Wahrheit

Ein Segen:

Teil 2

Krishna und Arjuna reisten einst inkognito in eine Stadt. Sie gingen zum Haus eines Reichen und baten um etwas zu essen. Der hochmütige Mann beschimpfte sie in schlimmsten Ausdrücken, lehnte es ab, ihnen Essen zu geben und kam sogar mit einem Stock, um sie zu schlagen. Arjuna verlor fast die Beherrschung und als Krishna das bemerkte, wollte er schnell weggehen. Vorher segnete er jedoch noch den reichen Mann, dass er noch reicher werden möge mit noch viel mehr Kühen, Häusern und anderen Reichtümern. Arjuna war überrascht über dieses merkwürdige Verhalten Krishnas, sagte aber nichts.

Dann gingen sie zur Hütte eines armen Mannes. Er war mager wie ein Skelett, hatte aber große Hingabe an Gott. Als die beiden göttlichen Reisenden ihn um Essen baten, lief er sofort und brachte gute Milch – das einzig Essbare, das er gerade hatte, bat Krishna und Arjuna , sich zu setzen und bewirtete sie. Da sie verkleidet waren, konnte er sie nicht als Gott erkennen.

Der arme Mann sagte: „Bhagavan, wie gesegnet bin ich, Euren Darshan (Präsenz, Erscheinung) zu haben! Ihr scheint große Verehrer Gottes zu sein. Befehlt! Was soll ich für Euch tun?“

Krishna verstand die spirituelle Sehnsucht seines Herzens. Er schaute sich um und stellte fest, dass sein einziger Besitz eine Kuh war. Als er das Haus verließ, sprach Krishna einen Fluch: „Möge die Kuh sterben !“

Arjuna wurde wütend bei dieser abscheulichen Tat Gottes selbst.
„Was! Du verfluchst den armen Mann, der uns so liebevoll bewirtet hat und segnest den hochmütigen Verbrecher, der uns beschimpft hat. Was für eine Ungerechtigkeit!“

Krishna antwortete:

Mein lieber Arjuna, sei ruhig. Dieser arme Mensch ist ein großer Anhänger von Mir (Gott). Ich liebe ihn ebenfalls sehr. Die Kuh ist das einzige, woran er hängt. Wenn sie nicht mehr ist, wird er sich ganz Mir hingeben und bald Moksha (Befreiung) erlangen. Der Reiche hingegen wird seine Reichtümer plötzlich vermehrt finden. Das wird seinen Egoismus, seine Bindung und seinen Sorgen noch erhöhen!“