Inspiration des Tages vom 08.06.2020

35. Botschaft der Einsamkeit der Stille

Wie man Hinterbliebene tröstet:

Ein Mann aus Rishikesh hatte seine Frau verloren und Sri C. wollte zu ihm gehen und ihn trösten.

Der Meister gab ihm den folgenden Rat:

„Sprich nicht über Vedanta und dass es keine Frau und keinen Mann gibt. Er könnte ungehalten werden und Dich sogar schlagen und dabei sagen, ‚Es gibt keinen Körper. Es gibt keinen Schmerz.‘ Du solltest ihm sagen, ‚Deine Frau war tugendhaft und voller göttlicher Eigenschaften. Ich habe noch nie eine solche Frau gesehen. Sie war Dir sehr ergeben. Sie war wie Anusuya. Sie war allen Frauen ein Vorbild. Sie wird allen, die sie kannten, fehlen.‘

Du solltest sie loben und seinen Schmerz teilen. Wenn Du ihm andererseits vedantische Wahrheiten erzählst, wird er nicht getröstet sein. Die beste Art, einem weinenden Menschen zu helfen, ist mit ihm gemeinsam zu weinen.

Aber wenn Du nicht weinen kannst, dann sage wenigstens einige Worte, die Deinen Schmerz zum Ausdruck bringen. Hebe Dir Dein Vedanta für eine andere Gelegenheit auf, wenn er sich etwas vom Schock, der durch den Tod verursacht wurde, erholt hat.“

Als der Meister bei einer späteren Gelegenheit auf dieses Gespräch Bezug nahm, sagte er: „Man sollte umsichtig in Gesprächen mit anderen sein. Es genügt nicht, wenn man viel theoretisches Wissen hat. Man sollte in der Lage sein, zu ermessen, welche Reaktion die eigenen Worte beim anderen hervorrufen werden. Man sollte ein gutes Verständnis von Psychologie haben. Man sollte nur das äußern, was in einer bestimmten Situation angemessen ist.“