Inspiration des Tages vom 01.06.2019

WORTE DER WEISEN – 27. Das spirituelle Leben

Ratschlag für Verehrer:

Teil 2

Meister: „Habt ihr viele Freunde?“
Kripalani: „Nein, Swamiji, ich habe keine Freunde. All die sogenannten Freunde sind egoistisch und streitsüchtig. Heute sind sie Freunde, morgen verwandeln sie sich in Feinde.

Ich halte mich da heraus und verbringe meine Zeit ausschließlich mit meiner Arbeit und meinem täglichen Sadhana. Ich lese religiöse Bücher, die meisten sind von dir und über Japa und Meditation. Damit bin ich vollauf beschäftigt.

Ich gehe nicht ins Kino. Ich frage mich, wie die Leute drei Stunden lang da sitzen und irgendeinen Unsinn anschauen können. Ich mag Dokumentarfilme, kann mir aber nicht erlauben, drei Stunden damit zu verschwenden.“

Meister: „Also habt ihr überhaupt keine Freunde. Das ist gut. Ihr habt die wahre Natur der menschlichen Freundschaft erkannt. Wie geht ihr Freundschaften aus dem Weg?“
Kripalani: „Ich gehe einfach nicht darauf ein, wenn jemand versucht, mich zu loben oder mir zu schmeicheln. Ich mache mir nichts aus ihren Freundlichkeiten. Das hilft mir, meine Pflichten zu erfüllen, ohne in irgendeiner Weise parteiisch oder ungerecht zu sein.“

Meister: „Du bist jetzt ohne Freunde, aber es gibt einen ewigen Freund, dem du nicht aus dem Weg gehen kannst – Gott.

Erlaubst du Gopi auch nicht, Freundschaften zu anderen Frauen zu knüpfen?“
Kripalani: „Ich erlaube es ihr, aber in Grenzen. Ich bitte sie, keinen Streit anzufangen, sondern Streitigkeiten zwischen den Frauen der Beamten und anderen Frauen zu schlichten.“

Meister: „Du bist ein Philosoph. Du führst ein gutes Leben, ein vorbildliches sogar und erfährst dadurch sicher Frieden und Glück im Überfluss.“
Kripalani: „Das ist wahr, Swamiji. Ich habe eine Bibliothek mit deinen Büchern eingerichtet und habe bisher ungefähr 200 gesammelt. Ich habe beinahe alle gelesen, Swamiji. Ich habe mir schon immer gewünscht, den ersten Teil deiner Brahma Sutras zu lesen, aber bisher habe ich es nirgendwo finden können. Könntest du jemanden bitten, mir das Buch zu leihen? Es gibt sicher auch andere Herausgeber, aber ich möchte nur dein Buch lesen.“

Meister: „Warum liest du nicht irgendeine andere Ausgabe? Weil du mein Buch einfacher und verständlicher findest? Swami Krishnanandaji hat auch gesagt, dass er die Philosophie der Brahma Sutras erst verstanden hat, nachdem er meine 2 Bände gelesen hatte. Er ist selber eine großer Kenner der Vedanta. Ich werde jemanden bitten, dir eine Kopie zu geben. Der erste Band ist schon lange vergriffen.“