Alles Wissen ist in dir

Oder ein anderer, den ich kenne, dass war ein Swami Nadabrahmananda, der war ein Hofmusiker gewesen am Hof eines indischen Maharajas und zur englischen Kolonialherrschaft gab es ja große Regionen, die die Engländer direkt regiert haben, aber sie hatten auch einige, man kann sagen, Satelliten-Staaten, die Steuern abzuführen hatten und die Soldaten abzuführen hatten und die unter der Oberherrschaft der Briten waren. Aber die Briten haben sie irgendwo so halbwegs ruhig gestellt, indem sie ihnen viel Geld gegeben haben. Manchen ist vielleicht noch bekannt, die Maharajas hatten unglaubliches Geld und einen unglaublich dekadenten Lebensstil. So haben die Engländer die irgendwie ruhig gestellt. Und die haben sich dann auch große Orchester und Musiker, Kompanien und Bands, wie auch immer man es ausdrücken will, geleistet. Und dann, 1947, indische Unabhängigkeit, dort gaben auch alle Maharajas den größten Teil ihres Vermögens größtenteils freiwillig an den indischen Staat. Das führte dazu, dass fast alle Musiker arbeitslos wurden und fast alle Künstler in Indien arbeitslos wurde, denn der indische Staat hatte andere Sorgen, als sich um Künstler zu kümmern. Und eine ganze Menge von denen haben dann auch Selbstmord begangen, denn sie wussten nicht, was sie sonst tun sollten. Sie sind aufgewachsen, meistens schon als Kind haben sie diese Musik gelernt und nichts anderes. Und der Swami Nadabrahmananda, ich habe ihn kennen gelernt als er Ende achtzig war, das war er bei unserer Yogalehrerausbildung in New York gewesen für ein paar Tage. Er hat dann so erzählt, er wollte sich gerade umbringen und dann kam aber jemand und hat gesagt, er soll doch erstmal zu Swami Sivananda gehen, umbringen könnte er sich immer noch später. Der Nadabrahmananda sah da so richtig wie ein Kind aus und hat gesagt: „I thought yes, I‘ll kill me later.“ Also: „Ich werde mich später umbringen, it doesn‘t run away. Das rennt nicht weg.“ Gut, so ist er dann zum Sivananda Ashram nach Rishikesh gegangen und Swami Sivananda hat ihn nur kurz gesehen, nur kurz gehört, nur ein paar Minuten gesprochen und dann hat er gesagt: „Du hast jetzt genügend Unterhaltungsmusik gespielt. Du hast aber auch eine klassische Musikausbildung. Jetzt gehe ein paar Jahre in die Höhle. Ich werde dafür sorgen, dass du regelmäßig Essen vorbeigebracht bekommst. Und spiele jeden Tag mindestens acht Stunden lang Musik und so erwecke die Wissenschaft des Nada Yoga von neuem zum Leben.“ Und das machte jetzt der Swami Nadabrahmananda. Mehrere Jahre praktizierte er, er spielte Tablas, er spielte Sitar, er erfand ein neues Musikinstrument von dem er meinte, dass es das schon früher gegeben hatte. Er erfuhr tief von innen heraus die Swaramandala. Und dort entwickelte er auch alle möglichen außergewöhnlichen Fähigkeiten.

– Fortsetzung folgt –

Unbearbeitete Niederschrift eines  Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz.  nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:

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