Durch Dienen, Lieben, Geben wächst der Mensch

Es beginnt mit serve, diene. Es geht weiter mit love, liebe. Und zum Schluss, give, gebe. Das sind so die drei Grundprinzipien. Swami Sivananda glaubte dort sehr, sehr stark dran, dass über dieses Dienen, Lieben, Geben, darin wächst man. Und er hat seine engeren Schüler auch darin ausgebildet. Gut, es gibt auch ein paar Schüler, die hat er mehr meditieren lassen. Gut, seine engsten Schüler, die hat er viel im Karma Yoga getrimmt und ihnen diese Einstellung dort beigebracht. Aber eben als Karma-Yoga-Einstellung, nicht nur handeln, sondern es auch vom Herzen mit Liebe verbinden und im Bewusstsein der großen Einheit. Und Swami Vishnu hatte mal so erzählt, als er mal wieder gesagt hat, er würde jetzt gerne sich ein paar Jahre zurückziehen und nur noch meditieren. Dann hat Swami Sivananda gefragt: „Willst du spirituellen Fortschritt machen oder willst du als großer Yogi posieren?“ Und das hat Swami Vishnu irgendwo dann tief berührt. Was nicht heißt, dass es nicht auch Menschen gibt, die Swami Sivananda angeleitet hat, hauptsächlich zu meditieren. Es gab einen Swami Chaitanyananda, dem hat er gesagt, er soll ein paar Jahre hauptsächlich meditieren und danach, wenn er so zwölf Jahre viele Stunden meditiert hat, dann soll er anfangen, das weiterzugeben. Also, diese Schiene hatte er durchaus auch gehabt, aber es ging auch wieder: „Meditiere viel und dann gib es weiter.“ Also: „Erwirb dir die Fähigkeiten, die in dir schlummern, bringe diese zur Entfaltung und dann teile, was du in dir hast, mit anderen. Und wenn du so teilst, dann fließt es.“ So wie Swami Atma vor zwei Wochen mal gesagt hatte im Rahmen eines Kundalini-Yoga-Seminars. Viele fragen in einem Kundalini-Yoga-Seminar auch: „Was kann ich machen, um meine Energie zu schützen, wenn andere an mir saugen? Und ich mache morgens mein Pranayama mit Shakti Chalini, großes Kechari und dann komme ich dann raus aus meiner Wohnung und ich schwebe zwanzig Zentimeter über dem Boden, mindestens vom Gefühl her, und dann komme ich dort im Krankenhaus an und bin Krankenschwester und alle Patienten saugen meine Energie. In der Mittagszeit schwebe ich nicht mehr, ich gehe, und am Abend komme ich zurück und ich krieche. Wie kann ich meine Energie schützen?“ Die Antwort wäre: Warum will man Energie schützen, wenn man die Techniken kennt? Dann lässt man es durchfließen. Und in dem Moment, wo man aufhört, sich schützen zu wollen, in dem Moment kann es fließen. Was man freiwillig gibt, kann einem nicht genommen werden. Gut, und dann am Abend macht man halt wieder Pranayama. Und wenn man so freigiebig gegeben hat, dann braucht man auch nur zwei Runden Pranayama, um das Prana wieder zu bekommen. Währenddessen, wenn man sehr daran gehangen hat und dann nach Hause zurückkommt: „Ich habe fünf Prozent meines Pranas verloren. Ich werde mir als nächstes vorstellen, ich habe eine Ritterrüstung, ein Schild.“ Es gibt ja auch sogar solche Kavacham Stotras, also wo man so eine Ritterrüstung hat, wo, nichts Schlechtes kann einen berühren. Und so geht man dann durch die Gegend: „Nichts kann mich betreffen. Ich bin in mir.“ Vielleicht funktioniert es ja, aber die Vorstellung fände ich persönlich grauenhaft. Und ganz sicher, Swami Sivananda könnte sich gar nicht vorstellen, so zu leben. Also, wir geben, was wir haben, und wir geben es. Und natürlich, wir geben und wir sorgen dafür, dass wir was zu geben haben.

– Fortsetzung folgt –

Unbearbeitete Niederschrift eines  Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz.  nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:

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