Verschiedenen Phasen des Ashrams

So ab Mitte der 50er Jahre merkte Swami Sivananda, auf die Dauer kann ein Ashram so auch nicht bestehen. Das ging vielleicht, solange er von morgens bis abends selbst da war, aber als seine Gesundheit auch nicht mehr die beste war, dann hat er den Ashram auch etwas umgewandelt, dann gab es dann Regeln, dann wurde es schwieriger, im Ashram Aufnahme zu finden, dann mussten Menschen zu den Satsangs auch anwesend sein, da wurden zum Teil Anwesenheitslisten geführt, ab da durfte auch keiner mehr rauchend im Ashram bleiben oder andere Dinge. Also, ab da bereitete er den Ashram so vor, wie es nach seinem Ableben weiter gehen konnte. Und manche Menschen fühlen sich sehr angezogen von seinen früheren Büchern, wo er diese Striktheit hat und diese Klarheit und diese Entsagung. Manche fühlen sich mehr angezogen von seinem zweiten Teil, diese bedingungslose Liebe und jeden hundertprozentig so lassen, wie er ist. Und manche fühlen sich mehr angezogen in der dritten Phase seines Unterrichtens, wo er das Ganze systematisiert hatte und auch bestimmte Regeln als Leitlinien gegeben hatte, sowohl für Aufenthalte im Ashram, als auch, in der Zeit hatte er dann auch klarere Tipps gegeben für Menschen, für ihr Sadhana, in verschiedenen Lebensumständen.

– Fortsetzung folgt –

Unbearbeitete Niederschrift eines  Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz.  nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:

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Swami Sivananda als Swami Giveananda

In Swami Sivanandas Leben hat sich das schon als Kind manifestiert und das war für seine Eltern auch nicht immer einfach, denn in dem Dort – oder in dem kleinen Städtchen, wo sie gelebt haben – gab es eben auch arme Menschen und Swami Sivananda, der in einer durchaus wohlhabenden Familie – also jetzt nicht einer hyperreichen, aber schon eine Familie, die sich jetzt nicht Gedanken machen musste, was sie zu Essen und zu Kleiden hatten. Swami Sivananda hat gesehen, da sind Ärmere und er hatte mehr und er ist dann öfters währen dem Mittagessen aufgestanden und hat einfach seinen Teller genommen und hat ihn den Menschen, die draußen auf der Straße entlang sind, gegeben. Oder wenn er ein neues Kleidungsstück bekommen hat, dann ist er raus auf die Straße und hat dann einem Bettler sein Kleidungsstück gegeben. Das geht in Indien, denn in Indien gab es damals mindestens keine Hosen, sondern da gab es Tücher. Und ob man jetzt klein oder groß, dick oder dünn ist, man hat die gleichen Tücher gehabt. Also, jeder Mann und auch jeder Junge konnte jedem anderen ein Tuch geben und man konnte es so weitergeben. Die Familie hat sich dort schließlich daran angepasst und hat irgendwo dann beschlossen, dann wird der Swami Sivananda praktisch die Spenden der Familie weitergeben. Swami Sivananda war dann einer, der auch ein sehr guter Schüler war. Er hatte auch ein phänomenales Gedächtnis, er war sehr intelligent. Also, was hat er gemacht? Er hat Nachhilfeunterricht gegeben an andere Mitschüler, damit die auch das lernen konnten. Er hat da keine große Sache daraus gemacht, sondern hat so angeboten: „Wer etwas will, dem kann ich helfen.“ Wenn er gesehen hat, da hat jemand Schwierigkeiten gehabt, ist er nach der Schule so auf ihn zugegangen und hat gesagt: „Du, wenn du willst, kann ich dir dort weiterhelfen.“ Das war etwas ganz Natürliches. Swami Sivananda war auch künstlerisch talentiert. Das war überhaupt so eine Sache, wenn man überlegt, was Swami Sivananda alles konnte. Und er war dann auch Schauspieler. Er hat die Helena irgendwo gespielt in irgendeinem Shakespeare Stück und so ein paar anderen Sachen und er hat dann so angeregt, dass man das weitermacht und hat dort so eine Schauspielgruppe dort entwickelt und war dort der Leiter, heute würde man sagen, der AG Schauspielkunst und es war vor allem Shakespeare Theaterkunst. Gut, es war halt eine englische Missionsschule und dort wurde halt Shakespeare gespielt statt Kalidas, was man hätte genauso spielen können. Kalidas ist so wie der indische Shakespeare gewesen.

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Es ging eine unglaubliche Inspiration und Kraft von Swami Sivananda aus

Man kann im Wesentlichen drei Phasen unterscheiden. In der ersten Phase war er ausgesprochen strikt. Wer zu ihn in den Ashram kommen wollte, der musste morgens spätestens um 4:00 Uhr aufstehen und um 4:30 Uhr meditieren und abends war der letzte Satsang um 19:30 Uhr und ging dann noch bis 20:30 Uhr oder 22:00 Uhr. Er musste an Ekadashi fasten und an allen besonderen Feiertagen fasten, einmal im Jahr eine Woche fasten, öfters gab es im Ashram salzlose Wochen und die Meditation dauerte mindestens eine, oft zwei Stunden. Und wem es nicht gepasst hat, der wurde nach Hause geschickt. So waren die Ende der 20er Jahre und insbesondere, da hat er nur eine Handvoll Schüler gehabt, und so war es auch Anfang der 30er Jahre. Dann kam so die nächste Phase, die so Mitte der 40er Jahre begonnen hatte, das war dann so insbesondere, nachdem er eine Vision von Krishna gehabt hatte und noch weitere Inspirationen dort hatte. Es wurde noch stärker, nachdem dieses Attentat auf ihn gewesen ist, das er überlebt hatte, hat er dann gedacht: „Wenn Gott mich so gerettet hat, da wird er einen Grund gehabt haben, er will, dass dieser Körper noch was macht.“ Und das war dann so die Phase, wo er alle angenommen hatte, egal, wie sie waren und was sie gemacht haben, es wurden fast alle Regeln im Ashram aufgehoben, jeder war willkommen und jeder konnte dort sein. Und da war eine unglaubliche Inspiration und Kraft von Swami Sivananda ausgehend, aber nicht allen passte das auch. Swami Vishnu ist in der Zeit zweimal vom Ashram weggelaufen, weil ihm das alles zu weltlich war und weil dort lauter Leute waren… Es gab eine Phase, wenn die Polizei irgendeinen Dieb gesucht hat, sind sie als erstes in den Sivananda Ashram, weil das war die Zuflucht von allen, die sich irgendwo daneben benommen hatten. Oder wenn irgendwo ein Mensch psychische Probleme hatte, der Ashram war dort wirklich eine Zuflucht. Über diese Zeit könnte ihr z.B. auch lesen in den Büchern „Sivananda Yoga“ und „Integraler Yoga“ von Swami Venkateshananda.

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Swami Sivananda baute das Yoga in der Welt aus

Ein anderer bekannter Yogalehrer hätte wahrscheinlich ohne Swami Sivananda aufgehört, zu unterrichten. Das war B.K.S. Iyengar, vom dem viele von euch gehört haben. Der ist in Konflikt geraten mit seinem Guru Krishnamacharya. Der hat ihm verboten, zu unterrichten, weil Krishnamacharya mit ihm nicht einverstanden war. Iyengar wusste jetzt nicht, was soll er machen. Er ging zu Swami Sivananda und machte vor Swami Sivananda eine Asanavorführung. Und Swami Sivananda sagte: „Du bist Yogiraj.“ Da war irgendwo so ein Titel, den Swami Sivananda gerne an Menschen vergeben hat, in denen er gesehen hatte, dass die unterrichten können. Und er hat gesagt: „Deine Aufgabe wird sein, Hatha Yoga bekannt zu machen.“ Und erst nach diesen kurzen Worten von Swami Sivananda – so hat es Iyengar in einer seiner Autobiographien beschrieben und in einem Interview, das er mal dem Yoga Journal gegeben hatte – nach diesen Worten, dort begann erst seine wirkliche Unterrichtstätigkeit in großem Stil. Und so finden wir das mit vielen anderen Meistern auch, die mit einer kurzen Begegnung von Swami Sivananda neue Dynamik bekommen haben. Für viele ist Swami Sivananda aber auch jemand, dessen Lehren sie folgen und bei dem sie einen großen Respekt haben vor diesem großartigen Unterrichtssystem, das er entwickelt hat. Diese Reichhaltigkeit der Lehren, die sehr viel auch persönliche Verantwortung dem einzelnen Aspiranten geben. Swami Sivananda hat nicht gesagt, „so muss es jeder machen“, sondern er hatte schon ein Grundkonzept, aber er hat viele Lehren gegeben und Menschen können das mehr oder weniger praktizieren, was immer sie merken, was ihnen gut tut. Für viele ist Swami Sivananda aber auch eine wirkliche Inspiration. Gar nicht wenige hier im Ashram hatten schon Visionen von Swami Sivananda oder haben sie regelmäßig. Gar nicht wenige fühlen diese Lichterfahrung oder haben in einer oder mehreren Visionen eine solche Kraft gespürt, dass sie das beflügelt, all das zu tun, was sie tun wollen oder was sie tun, zum Wohl für andere. Für manche geht es sehr schnell, dass sie Swami Sivanandas Bild nur sehen und spüren, dass da eine Kraft dahinter ist. Manchen ist Swami Sivananda im Traum erschienen, ohne dass sie jemals von ihm gehört haben. Manche hatten eine Vision von Swami Sivananda, ohne ihn jemals gesehen zu haben und kommen dann hierher oder woanders in einen Ashram und bleiben plötzlich stehen und sagen: „Wer ist dieser Mann?“ Der war der, der mir vor ein paar Jahren so geholfen hat, als ich nicht weiter wusste. So haben einige diese Erfahrung. Swami Sivananda, im Unterrichten und im Leiten des Ashrams, ist auch durch mehrere Phasen gegangen.

 

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Normalbewusstsein zum Gottesbewusstsein

Swami Sivananda hat Yoga in Indien populär gemacht. Vermutlich unter all den großen Meister, war Swami Sivananda der den nachhaltigsten, langfristigen Einfluss hatte. Andere haben vielleicht bekanntere Bücher geschrieben und sind in Philosophenkreisen etwas bekannter, in intellektuellen Kreisen. So wie Vivekananda oder Shri Aurobindo oder auch Ramana Maharshi. Aber Swami Sivananda war derjenige, der Praktiken entwickelt hatte, eine Sadhana-Methode, wo man etwas tun konnte. Er hat die Menschen in alle Welt geschickt, sie sollen unterrichten. Er hat diesen Yoga-Vedanta-Kurs entwickelt, wo Menschen – in seiner Zeit – in drei Monaten, später in zwei Monaten, befähigt wurden, auch Dinge weiterzugeben. Daraus ist dann ja die Yogalehrerausbildung entstanden und all das, was wir z.B. im Yoga Vidya Vicharada Studiengang haben, das ist das, was zu der Zeit von Swami Sivananda in diesem Yoga-Vedanta-Kurs drin war. Er hat aber auch Menschen schneller in den Westen geschickt. Nicht nur in den Westen, auch nach Indien. Z.B. den Andre van Lysebeth, der hatte einige Zeit im Ashram verbracht. Swami Sivananda hat ihm zum Abschluss kurz gesagt: „Wenn du nach Europa gehst, fange an, Yoga zu unterrichten und schreibe ein paar Bücher über Yoga und gib eine Yogazeitschrift heraus, die bis zum Rest deines Lebens mindestens alle zwei Monate erscheint.“ Und Andre van Lysebeth hat genau das gemacht. Swami Sivananda hat Borris Sacharow über Korrespondenz geraten, Yoga zu praktizieren und Yoga weiterzugeben. Boris Sacharow hat in den 30er Jahren schon Yoga unterrichtet. Er hat sogar in den 20ern schon angefangen, dann in den 30ern wurde er von Swami Sivananda per Briefkontakt geführt. So hat Swami Sivananda viele Menschen entweder ausgebildet oder kurz inspiriert, es weiterzugeben. Und so hat Swami Sivananda sicherlich den ganzheitlichen Yoga so bekannt gemacht. Ich glaube nicht, dass ohne Swami Sivananda dieser ganzheitliche Yoga, gesundheitsorientiert, heilungsorientiert, Hatha Yoga orientiert, Entwicklung geistiger Fähigkeiten und von Engagement, Engagement in der Gesellschaft, Helfen, karitativ, dann auch natürlich Bhakti, Gottesverehrung, und Jnana Yoga, Erfahrung des Höchsten. Ich glaube, ohne Swami Sivananda wäre das kaum so möglich gewesen. Das war seine besondere Leistung, auf der praktisch alle Yogis und Yogalehrende und -übende der heutigen Zeit irgendwo aufbauen.

 

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