Der Nebel wurde durch das Licht Gottes geklärt

Swami Yogaswaruponanda sagte, er hatte auch Kontakt zu einem Deutschen, der auch die deutsche Naturheilkunde dort ihm beibrachte. Ich habe mich öfters gefragt, woher er das hatte, dass man kalte Bäder am Morgen nehmen sollte oder mindestens die Unterarme in kaltes Wasser und das Gesicht auch, wo in den indischen Schriften eher steht, man soll kalte Bäder am Morgen meiden und eher warm sein. Also, er hat Kneipp auch gelernt. Also, Kastenunterschiede hätten diesen Dienst zur Farce gemacht und er hätte auch nicht von allen so lernen können. Er hat alles aufgesaugt.

„Nachdem sich dieser Nebel durch das Licht Gottes geklärt hatte, war es leicht und natürlich für mich, allen zu dienen. Jede Art von Dienen zur Heilung und Linderung menschlichen Leids, gab mir große Freude. Wenn es ein gutes Rezept gegen Malaria gab, hatte ich das Gefühl, die ganze Welt müsse es sofort erfahren. Ich wollte alles wissen über Krankheitsvorbeugung, Gesundheitsförderung und Heilung von Krankheiten und ich wollte alle an diesem Wissen teilhaben lassen.“

So ist Gott in ihn gekommen, in das Leben, oder ist zu ihm gekommen in Gestalt des großen Wunsches, anderen zu dienen, anderen zu helfen. Dieser unendliche Drang, alles herauszufinden, was es zu wissen gab und das in großer Breite weiterzugeben. Dort kam dann diese Zeitschrift „Ambrosia“ ins Spiel, über die gerade Nalini gesprochen hatte, und dort beeinflusste er auch viele Menschen, er entwickelte dort eine richtige Bewegung, dass medizinisches Wissen frei zugänglich gemacht wird und dass gesundheitliche Aufklärung dem gemeinen Volk nahe gebracht wird. Und da hatte Swami Sivananda einen großen Anteil in Indien, dass dann diese Initiative, die er dort hatte, auch weiter ging und weiter geführt wurde, als er nach Malaysia auswanderte.

Also, nächster Schritt, Gott trat in sein Leben, in dem großen Wunsch, anderen zu helfen, sie zu heilen und auch wieder ohne Unterschiede oder Berührungsängste. Das ist auch wieder charakteristisch, keine Berührungsangst, Schulmedizin, Ayurveda, deutsche Naturheilkunde, Hatha Yoga, englische Naturheilkunde. „An apple a day keeps the doctor away. Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern.“ Da hat er

mal darüber geschrieben und hat gesagt: „This is expensive. Das ist teuer.“ In Indien der 20er und 30er Jahre war das sehr teuer. Die Engländer haben zum Teil dann Äpfel aus England nach Indien importiert, um gesund zu sein. „An apple a day keeps the doctor away.“ Also, er sich dort mit allem beschäftigt, ohne irgendwelche ideologischen Grenzen dort. Und das, was geholfen hat, das hat er dann weitergegeben. Und was heute als hochmodern gelten würde, war für ihn Anfang des 20. Jahrhunderts eine Selbstverständlichkeit.

– Fortsetzung folgt –

Unbearbeitete Niederschrift eines  Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz.  nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:

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Der Schleier der Kastenunterschiede wurde gelüftet

In einem anderen Gespräch hat er es mal so beschrieben: Er hat darüber nachgedacht und plötzlich hatte er eine Vision. Und er hatte so eine Vision, dass das Licht aus der Murti im Altarraum praktisch in das Herz dieses Unberührbaren hineingegangen ist und dass jetzt praktisch Gott als Lichterfahrung durch diesen Unberührbaren zu ihm sprechen würde. Und jetzt gibt es einen Vers in einer indischen Schrift: „Der Mensch, in dem du Gott siehst, der ist dein Guru.“

„Ich ging sofort mit Blumen, Süßigkeiten und Kleidern zu ihm, bekränzte ihn, legte ihm die Blumen zu Füßen und warf mich vor ihm nieder. So kam Gott in mein Leben, um den Schleier der Kastenunterschiede zu lüften.“

Und es spricht für seine Eltern, dass sie das dann auch akzeptiert haben, denn das steht ja in einer Schrift drin. Da steht: „Der Mensch, in dem du Gott siehst, der ist dein Guru.“ Und das hebt dann die anderen Regeln auf. Und so lernte Swami Sivananda von diesem Lehrer und parallel dann auch noch von Hatha-Yoga-Lehrern. Das war eben die Phase, wo er an jeder Form von körperlicher Ertüchtigung interessiert war und da wollte er eben nicht nur die englischen Sachen, sondern eben auch die, was in Indien war. Wir heute können uns vieles kaum vorstellen, was damals etwas ganz Außergewöhnliches war. Und die große Konsequenz, mit der Swami Sivananda künftig über alle Kastengrenzen, Religionsgrenzen, Volksgrenzen dort hinausgegangen war, mit einer solchen Selbstverständlichkeit, das ist letztlich erklärbar durch diese Gotteserfahrung, die er dort hatte. Glücklicherweise brauchen wir heute keine Gotteserfahrung mehr dafür, aber es brauchte, dass Menschen solche Erfahrungen hatten, um dort hinzukommen.

„Wie äußerst wertvoll dieser Schritt war, konnte ich wenig später feststellen, denn ich war dabei, den medizinischen Beruf zu ergreifen und allen zu dienen. Kastenunterschiede hätten diesen Dienst zur Farce gemacht.“

Seine Eltern wollen ja auch nicht, dass er Arzt wird. Sie wollten, dass er in den Dienst eines Maharajas tritt. So wie sein Vater auch irgendwo niederer Verwaltungsbeamter war, so sollte es sein Sohn auch werden, aber Swami Sivananda wollte nicht jemandem, der letztlich im Dienst der englischen Kolonialmacht war, dienen, sondern er wollte das Beste verbinden, was die englische Kultur anzubieten hatte und er dachte, das war die Medizin – oder mindestens das Beste, wo er Zugang zu hatte – plus das verbinden mit indischer Naturheilkunde, wie Ayurveda, Hatha Yoga.

– Fortsetzung folgt –

Unbearbeitete Niederschrift eines  Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz.  nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:

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