Gehe auf andere zu, biete deine Dienste an

Der moderne spirituelle Aspirant ist immer so bescheiden und will im Hintergrund bleiben und will gefragt werden. Und wenn er nicht gefragt wird, dann sind halt die Menschen nicht interessiert. Aber der Swami Sivananda hat gesagt: „Du musst selbst auf die Menschen zugehen! Du musst deine Dienste anbieten! Und du musst es so machen, dass Menschen etwas damit anfangen können! Tief im Inneren weißt du, dass du einfach nur ein Instrument Gottes bist. Und tief im Inneren weißt du, dass letztlich in jedem Menschen das Göttliche steckt.“ Also, eine tiefe innere Bescheidenheit, aber Bereitschaft, zum Wohl der anderen auch forsch zu sein. Darin hat Swami Sivananda auch seine Schüler geschult. Wenn ihr das Buch lest, natürlich auch „Gedankenkraft, Thoughtpower“ oder das Buch „Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung“, das lag ihm schon am Herzen, dass Menschen, die Yoga üben, nicht diese einfache falsche Bescheidenheit haben, äußerlich bescheiden, aber innerlich leicht verletzlich, sondern dass sie innerlich demütig sind, dass sie Beleidigungen, Kränkungen usw. einstecken können, Schaden einstecken können, aber mit Mut und Elan an Sachen rangehen.

– Fortsetzung folgt –

Unbearbeitete Niederschrift eines  Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz.  nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:

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Song of Blessings – with Swami Sivananda

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Short Song of Blessings of Swami Sivananda.

Historical Recording with the Master’s own voice.

Copyright The Divine Life Society

Swami Sivananda veröffentlichte eine Zeitschrift „Ambrosia“

All diese Traditionen studierte Swami Sivananda und noch während seiner Studienzeit gab er eine Zeitschrift heraus, die nannte sich „Ambrosia“. Und da war ein Ansatz, den man heute als hochmodern bezeichnen würde. Ratschläge aus der Schulmedizin, aber eben, „do ist yourself, was kann man selbst machen präventiv“ und auch kleine, einfache Rezepte aus dem Bazar. Es gab auch damals schon ein paar Drogen, also nicht Drogen, sondern Arzneimittel, die frei auf dem Markt käuflich waren, es gab andere Naturheilmittel und dort schrieb er über Hygienemaßnahmen, er schrieb einen Satz von Aspirin und das muss da irgendwie schon bekannt gewesen sein und so ein paar andere Medikamente, die von westlicher Seite aus kamen. Er schrieb vom Ayurveda-Standpunkt aus über Konstitution, beschrieb verschiedene Heilmittel dort, Entspannungstechniken, Asanas, Pranayama, Ernährungsratschläge, Fastentechniken usw. Also, das war auch etwas, man kann sagen, in der Zeit, wir sehen es schon bei dem Sport, wir sehen es auch bei der Naturheilkunde, wir sehen es bei diesem Gesundheitsansatz, das, was man als Synthese bezeichnen kann. Aber ich glaube, das klingt im Deutschen nicht so schön wie im Englischen. Also, Synthese, schreibe ich mal, verschiedene Ansätze. Auch etwas Interessantes, am Anfang, als er diese Zeitschrift startete, dort war er natürlich ein Student, hatte keinen besonderen Namen und da fand er kaum jemanden, der dort Artikel schreiben wollte dafür. Er hat natürlich auch kein Geld dafür geben können. Und dann schrieb er selbst Artikel und zwar unter verschiedenen Pseudonymen. Und später sagte auch Swami Sivananda, man muss ein bisschen – er nannte es – „aggressive, be aggressive in service“. Das darf man jetzt nicht verstehen, aggressiv, indem man jemanden umbringt im Namen des Dienstes, sondern im Sinne von, um der Menschheit zu dienen, muss man manchmal auch ein bisschen kreativ sein, auf Englisch würde man sagen „pushi“. Wie sagt man das auf Deutsch? Direkt, also nicht zu demütig. Also, Swami Sivananda war sicherlich nicht äußerlich demütig. Er war vermutlich innerlich sehr demütig, aber im Sinne der guten Sache war er forsch. „Forsch“ ist der richtige Ausdruck. „Be both“, hat er immer wieder gesagt, „be both, be chariful, sei mutig und sei betont und sei freudevoll“. Und so hatte er keine Hemmungen als Pseudonym auch zu schreiben, Dr. Sowieso, Ayurveda Vaidya Sowieso und Pandit Sowieso. Und nachher stand schon – das ist schon Satya, Wahrhaftigkeit – „die Namen der Autoren sind Pseudonyme von Leuten, die geheim bleiben wollten, die ihre Identität nicht kundtun wollten“. Das stand schon da. Also, im Sinn der guten Sache. Wenn das alles hieß, das ist jetzt ein Student im vierten Semester, der das schreibt, das hätte kaum jemand gelesen. Aber dadurch, dass dort all diese bombastischen Namen standen, zwar der Wahrhaftigkeit wegen drunter stand, dass es nicht die echten Namen sind, haben es die Leute gemacht und nachher kamen dann auch echte Pandits und Vaidyas und Dr. med., die dann auch Artikel veröffentlicht haben. Das sind wichtige Ausdrücke, aber ich schreibe jetzt nebendran andere Ausdrücke. Also, das ist der nächste Aspekt. Und auch hier, in unserer Tradition, sowohl der Swami Vishnudevananda, als auch der Swami Satyananda und der Swami Satchidananda, die hatten auch diese Forschheit dabei. Nicht zu sehr in den Hintergrund und das war das, was der Swami Vishnu uns auch immer austreiben wollte.

– Fortsetzung folgt –

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Gnade Gottes kann in Form von Visionen kommen

Swami Sivananda schreibt in seiner Autobiographie, so kam die Gnade Gottes in Form dieser Vision und dieser Verwirklichung und nahm ihm vollständig jegliche Form von Kastendünkel weg. Und das ist auch etwas Wichtiges, später war Swami Sivananda ja in vielerlei Hinsicht revolutionär in seinen Methoden. Unter anderem gehörte dazu, dass es in seinem Ashram keine Kastentrennungen gibt. Es gibt andere Ashrams, wie z.B. bei Ramana Maharshi oder Anandamayi Ma, da sind bis heute Kastengrenzen. Die Westler dürfen dort nicht essen mit den anderen, mindestens bei den Anandamayi Ma Ashrams, und auch bei Ramana Maharishi wird das irgendwo noch hintenrum gehalten, wurde mir berichtet. Du schüttelst den Kopf, vielleicht stimmt das nicht. Du warst oft dort? Also, dort ist es nicht der Fall. Vielleicht haben sie dort in den letzten Jahren oder letzten zwanzig Jahren… Das ist nämlich manchmal das Problem, wenn die Meister zu schnell die Verwirklichung erreichen und sich nicht mehr um die Administration selbst kümmern, dann lassen die das ihre Schüler machen, und die Schüler verehren zwar zum einen den Höchsten, halten dann aber manchmal an Gepflogenheiten fest. Und das war jetzt bei Swami Sivananda ein bisschen anders. Er war letztlich nicht nur später der Guru und der spirituelle Lehrer, sondern er kümmerte sich auch darum, dass die… Letztlich kann man sagen, er war auch der Leiter des Ashrams, der Manager des Ashrams und kümmerte sich darum, dass spirituelle Prinzipien in allem umgesetzt werden und dass Menschen verstehen, dass die Buchhaltung zu führen und Latrinen zu reinigen genauso spirituell ist, wie auf dem Kopf zu stehen oder jetzt ein Buch zu kopieren oder zu setzen. Also, diese Vision war etwas Wichtiges und danach überlegte er auch und sagte, er will nicht in den Verwaltungsdienst einer Kolonialmacht gehen oder eines Vasallen der Kolonialmacht, das macht keinen Sinn. Aber er wusste, es gab dort auch etwas Gutes, nämlich Medizin. Und so studierte er Medizin. Das war in einer englischen medizinischen Hochschule in Tamil Nadu. Das ist auch irgendwo bekannt, wo das war, aber es war in Indien selbst. Charakteristisch, auch hier kann man sagen, er wollte aber nicht nur die Schulmedizin studieren, Aber er studierte Schulmedizin, aber auch Naturheilkunde, Ayurveda und Hatha Yoga. Naturheilkunde relativ breit. Die Engländer haben ja auch die englische Naturheilkunde mit nach Indien gebracht. Es gibt da so einen lustigen Ausdruck, wie Swami Sivananda schreibt: „Manche Menschen sagen, an apple a day keeps the doctor away.“ Also, „ein Apfel am Tag hält den Doktor fern“. Das findet ihr in der „Göttlichen Erkenntnis“. Und dann sagte er: „Das ist kostspielig.“ In Indien, Anfang des 20. Jahrhunderts, die Engländer haben dann Äpfel importiert aus England, weil sie da fest daran geglaubt haben, wenn man am Tag einen Apfel isst, dann wird man gesund bleiben. Und dann haben das manche Inder, reiche Inder, haben das dann auch übernommen und dann auch dieses außergewöhnliche Heilmittel importiert, dass man einen Apfel am Tag essen muss, um gesund zu bleiben. Auf diese Art gab es auch andere der westlichen Naturheilkunde, speziell der englischen Naturheilkunde, die adoptiert wurde. Aber Kalari ist auch ein Heilsystem, Ayurveda ist ein Heilsystem, Siddhantha ist auch so ein Heilsystem aus Südindien.

– Fortsetzung folgt –

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Da, wo du Gott siehst, der ist dein Guru

Kalari – das ist aus Kerala. Das ist ein Kampf- und Heilsystem. Und zwar sowohl, man kann es ohne Schwerter machen, man kann es mit Stöcken machen, man kann es aber auch gänzlich ohne, so eine Selbstverteidigung. Eigentlich eine Selbstverteidigungskunst. Und die chinesischen und japanischen, koreanischen Selbstverteidigungs- und Kampfkünste stammen letztlich vom Kalari ab. Es heißt ja, dass die Buddhisten, buddhistische Mönche, das aus Indien nach China mitgebracht haben. Und das soll dann eben von diesem Kalari abstammen.

Sowie er ein paar Stunden genommen hatte dort oder ein paar Tage dort Schüler war, dann ist eben Swami Sivanandas Vater, Kuppuswamis Vater, ist dort ganz entsetzt gewesen und hat den Kuppuswami geschimpft und ist dann noch dazu zu diesem Kastenlosen und hat den auch geschimpft. Und dann ist der Swami Sivananda zurück nach Hause und hat darüber nachgedacht, was soll er denn jetzt machen? Und dann hatte er plötzlich eine Vision, eine Vision Gottes im Kastenlosen. Er hatte plötzlich eine Vision. Swami Sivananda hat ja täglich auch meditiert, er ist als solches aufgewachsen, hat das mitgenommen. Und während der Meditation hat er jetzt darüber nachgedacht: „Was ist jetzt meine Pflicht? Mein Vater will nicht, dass ich das mache, andererseits heißt es, Gott ist in allem. Wie kann es überhaupt Kastenlose geben?“ Und dann hatte er plötzlich die Vision, dass das Licht, das er immer im Shiva gesehen hatte, dass dieses sich plötzlich erhoben hatte und Shiva mit diesem Licht im Herzen dieses kastenlosen Kalarigurus war. Und dann heißt es: „Da, wo du Gott siehst, der ist dein Guru.“ Jetzt hatte er also Gott wirklich gesehen in dieser Vision in diesem Kalarilehrer, also war es sein Guru. Und so ging er also dort hin und verehrte ihn, wie man einen Guru verehrt, brachte ihm Obst und Kleidung und Blumen und eine Geldspende und verneigte sich vor ihm und bat, von ihm als Schüler angenommen zu werden. Und es spricht jetzt wiederum für seinen Vater, dass er das angenommen hat. Es ist ja auch ein Schriftwort: „Der Mensch, in dem du Gott siehst, der ist der Guru.“ Und damit geht das jenseits aller Kastengrenzen. Und diese Ereignisse von letztlich Sport und Kalari bei einem Kastenlosen, das, schrieb er, das hatte von ihm jegliche Vorstellung von Dünkel, von Eingebildetsein dort, überwunden. Das ist vielleicht für uns heute nicht mehr so ganz vorstellbar, dass dort jemand solche großen Dünkel haben sollte, aber in Deutschland ist man auch nicht so ganz frei. Deutsche gegenüber Türken oder anderen. Ich hoffe, in spirituellen Kreisen gibt es das nicht und wir sind alle bewusst, Gott ist in jedem Menschen, egal, welche Hautfarbe oder welche Haarlänge oder welche Nasengröße oder sonst irgendetwas, aber vermutlich ist das auch in Deutschland nicht so ganz allgemein verbreitet und in Indien um die Jahrhundertwende 1900, was das sicherlich nicht so gewesen.

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